Daily Mail: Königin Elisabeths Mutter gab mehr aus als ihr jährliches Einkommen von 1 Million EUR & hatte bei ihrem Tod 12 Millionen EUR Schulden
Königin Elisabeths Mutter hatte einen extravaganten Lebensstil und ihr jährliches Einkommen von 1 Million Euro reichte ihr nicht. Als sie starb, hatte sie 12 Millionen Euro Schulden.
Die Königinmutter liebte aristokratischen Prunk und hatte einen Appetit für einen exquisiten Lebensstil. Sie kaufte nur teure Gegenstände wie Kleidung, Schmuck und Champagner.
Sie machte sich keine großen Gedanken darüber, wo das Geld für ihren Lebensstil herkam und dachte nicht daran, diesen zu verändern um zu sparen.
Elisabeth Bowes-Lyon, Königin Elisabeth I, Mutter der Königin. | Quelle: Getty Images
Die Königinmutter war sich nie des finanziellen Ausmaßes ihres teuren Geschmacks bewusst. Ihr gefielen die Hobbies und Aktivitäten aus der Zeit Eduards VII. und sie lebte von ihrer Geburt bis zum Tod denselben Lebensstil.
1926, während des Generalstreiks in Britannien, schrieb sie einen Brief an die königliche Schneiderin, Madame Handley Seymour, derselben Frau, die drei Jahre zuvor Elisabeths Kleid angefertigt hatte.
In diesem Brief äußerte die Königinmutter ihre Sorgen bezüglich der hohen Rechnungen für Kleidungsstücke, weil die Summe der vergangenen Rechnungen recht hoch sei.
Sie fügte zum Schluss hinzu, dass sie gerne mehr Kleidungsstücke für eine zukünftige Reise hätte, es ihr aber sehr helfen würde, wenn Seymour den Preis senkte.
Trotz aller scheinbarer Sorge starb die Königinmutter mit 12 Millionen Euro Schulden. Viele argumentierten, sie habe von der Schneiderin billigere Preise gefordert, andere verteidigten sie, dass sie sich der schweren ökonomischen Lage bewusst gewesen sei und fühlten mit ihr.
Es ist unmöglich, mit Sicherheit zu sagen, was in ihr vorging, als sie den Brief schrieb, doch eines ist klar: die Adelige führt die Liste der extravagantesten Geldausgeberinnen seit der französischen Maria Antoinette.
Prinzessin Margaret (1930 - 2002), Königin Elisabeth II und die Mutter der Königin (1900 - 2002) beim Derby, Epsom Downs Racecourse, Surrey, Juni 1958. | Quelle: Getty Images
DER WEG ZUM UND WEG VOM THRON
Zu Beginn ihrer Ehe mit Georg VI. war das Paar nicht an nächster Stelle in der Thronfolge. Doch das änderte sich als ihr Schwager König Edward VIII. beschloss, sein Geburtsrecht abzutreten, um das zu tun, wonach sein Herz sich sehnte – die zweifach geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten.
Diese Entscheidung brachte den Herzog und die Herzogin von York auf den Thron. Sie führten die Krone bis zu Georgs verfrühtem Tod im Alter von 56 Jahren.
Der Verstorbene hinterließ seines 51-jährigen Witwe den Thron, die nie wieder heiratete. Sie war 2 Jahre Königin, bis sie das Amt an ihre 25-jährige Tochter abgab.
Die Königinmutter war am Boden zerstört und verwirrt, als sie ihren Mann verlor. Als sie den Buckingham Palace verließ und ins Clarence Haus zog, gefiel es ihr dort nicht und sie beschrieb den Ort als "schreckliches kleines Haus".
Ehe sie Königin wurde, lebte Königin Elisabeth II. mit ihrem Mann Prinz Philipp dort. Dennoch gefiel es der Königinmutter nicht und sie gab 1,6 Millionen Euro aus, um das Haus neu einzurichten.
Elisabeth Bowes-Lyon, Königin Elisabeth die Mutter der Königin beim Royal Lodge in Windsor Great Park, April 1940. | Quelle: Getty Images
DER VERSCHWENDERISCHE LEBENSSTIL DER KÖNIGINMUTTER
Nachdem sie 15 Jahre lang Englands Adel angeführt hatte, war es ihr unmöglich, ihren Lebensstil von dem zu ändern, was sie gewohnt war, auch wenn ihr Titel und ihr Zuhause sich geändert hatten.
Georgs VI. Witwe trank viel teuren Champagner und öffnete ihr Haus für Gäste, die sie wie Adelige behandelte. Außerdem besaß sie ein Dutzend Rennpferde.
Die Mutter der Königin (1900 - 2002) zu Besuch beim Ronald Gibson House, einem Pflegeheim in Tooting, London, 2. Juni 1992. | Quelle: Getty Images
Die Königinmutter reiste nie ohne Chauffeure und flog in Privatjets, -flugzeugen und -booten. Sie besaß antike Gemälde, Vasen und Porzellan, mit denen man ein Museum füllen könnte.
Als die königlichen Finanzbeamt*innen ihre extravaganten Ausgaben bemerkten, bat man sie, sich zu mäßigen und sogar, einen Teil ihres Besitzes ihres Hauses in London zu versteigern, doch die Sorgen trafen auf taube Ohren.
Die Mutter der Königin (1900 - 2002), in einem grünen Blumenkleid mit Federn und Netz bei der Sandringham Flower Show am Sandringham Estate in Norfolk, England, 28. Juli 1982. | Quelle: Getty Images
WIEVIEL GAB DIE KÖNIGINMUTTER AUS?
Sie verfügte über etwa 50 Angestellte in ihren Häusern Clarence und Balmoral. Darunter waren Butler, Ankleider, Haushälter, Gärtner, Zofen und einen Wächter, der jede Nacht vor ihrer Tür Wache hielt.
Das Personal wusste, dass sie hinter beinahe jedem Stuhl in Balmoral stehen mussten, Blumen wurden gepflanzt, damit sie bei ihrer Ankunft im August blühen würden und je nach Jahreszeit brannte in jedem Zimmer ein Feuer.
Zuhause wurden für sie Engelsfiguren an ihrem eleganten Himmelbett angebracht und diese Figuren trugen regelmäßig gebügelte Kleidungsstücke.
Königin Elisabeth II, die Mutter der Königin, 1990. | Quelle: Getty Images
Neben Clarence und Birkhall in Balmoral lebte die Königinmutter in der Royal Lodge in Windsor Great Par, dem Schloss von Mey in Caithness und dem Walmer Schloss nahe Deal in Kent.
Wie zu erwarten war der Tagesablauf der Königinmutter klar strukturiert. Jeden Tag klopfte eine Zofe um 07:30 Uhr in ihre Tür und trat ein mit einem morgendlichen Tee, pinken Rosen und der Zeitschrift für Pferderennen.
Wenn sie den Tee getrunken und die Nachrichten gelesen hatte, ging sie ins Frühstückszimmer, um dort einen Teller Obst und ein hart gekochtes Orpington Ei zu verspeisen.
Ein Porträt der britischen Königsfamilie im Buckingham Palace für die Verlobung von Prinzessin Elisabeth (später Königin Elisabeth II) und Philip Mountbatten (später Herzog von Edinburgh), Juli 1947. | Quelle: Getty Images
Sie aß regelmäßig in feinen Restaurants zu Mittag. Manchmal aß sie auch mit Politiker*innen und Geschäftsleuten, die sie einlud.
Wenn sie die Gäste nicht in Restaurants einlud, durften sie zu ihr nach Hause kommen, wo sie Gin trank und mit Menschen plauderte, die ihre Gastfreundlichkeit schätzten. Manche der Gäste erinnerten sich, dass sie sehr unterhaltsam gewesen sei und bereitwillig plauderte und zuhörte.
Die verschwenderischen Ausgaben besorgten ihre Tochter, die das Parlament bewegen wollte, das Budget der Königinmutter zu verdoppeln, das bei 81.000€ lag. Doch die Bitte wurde abgelehnt, weil dies beschämende Kritik der Königsfamilie hervorrufen würde.
Die Königsfamilie im Buckingham Palace, Mai 1942. Von links nach rechts: Prinzessin Elisabeth, Königin Elisabeth (später Mutter der Königin), Prinzessin Margaret Rose und König Georg VI. | Quelle: Getty Images
Einige Jahre darauf wurde das Budget auf 110.000€ erhöht und später verdreifacht auf 390.000€, ehe es bei 750.000€ landete. Doch auch das war nicht genug, um die Rechnungen des Clarence Hauses zu bezahlen, die mehr als 17 Millionen Euro betrug.
SCHICKSAL DES SCHATZMEISTERS DER KÖNIGINMUTTER
Königin Elisabeth war nicht die einzige, die des Lebensstils ihrer Mutter müde wurde. Neben deren Schatzmeister Sir Ralph Anstruther waren auch andere Angestellte besorgt über die finanzielle Lage.
Die Gesundheit des Schatzmeisters verschlechterte sich und viele nahmen an, dies hänge mit der finanziellen Krise und mangelnder Kontrolle zusammen. Er war alt und konnte den Druck nicht mehr ertragen.
Die Mutter der Königin winkt während der Feier anlässlich ihres 90. Geburtstags am 4. August 4, 1990. | Quelle: Getty Images
Er erschien sonntags zur Arbeit, weil er es für einen normalen Wochentag hielt. Man sah ihn auch ohne Hose in den Gängen und ging auf einen Kollegen los, der ihm geraten hatte, in Pension zu gehen.
Irgendwann wurde er entlassen, beschuldigte jedoch stets seinen Nachfolger, Geld zu unterschlagen. Der Buchhalter Patrick Kyle hatte ebenfalls Probleme mit der finanziell angespannten Situation, die ihn so sehr stresste, dass er immerfort darum bat, ihn aus dem Dienst zu entlassen.
Königin Elisabeth, die Mutter der Königin, Diana, Prinzessin von Wales am 13. Juni 1992. | Quelle: Getty Images
KÖNIGINMUTTER STARB MIT MILLIONEN SCHULDEN
2002 starb die Königinmutter im Alter von 101. Ihr Einkommen betrug damals 1 Million Euro, was allerdings nicht reichte, um ihre Schulden zu tilgen. Obwohl ihre Tochter und ihr Schwiegersohn versuchten, ihre finanzielle Last zu lindern, betrugen ihre Schulden 2008, als die Geschichte darüber herauskam, stolze 12 Millionen Euro.