Italien: Hanan Nekhla, 32, und Sara El Jaafari, 28, starben im Maisfeld
In der Gemeinde San Giuliano Milanese in der Nähe von Mailand wurden am Samstag in einem Maisfeld die Leichen zweier junger Frauen gefunden. Nach Bestätigungen der Polizei handelt es sich dabei um die Marokkanerinnen Hanan Nekhla und Sara El Jaafari im Alter von 32 und 28 Jahren. Die genauen Umstände sind noch unklar, es gibt jedoch Vermutungen, wie sich das Unglück ereignet haben könnte.
Die beiden jungen Frauen sollen in dem Maisfeld gezeltet haben, als am Freitag ein landwirtschaftliches Fahrzeug das Feld bearbeitete. Es spritzte Pestizide und erfasste eine der beiden Frauen, die wohl kurz darauf verstarb. Ihrer Freundin gelang es noch, einen Notruf abzusetzen.
Sie sagte den Einsatzkräften: "Hilfe, ein Mähdrescher hat uns überfahren! Meine Freundin ist tot und ich bin verletzt." Sie konnte nur grobe geografische Koordinaten durchgeben. Das ländliche Gebiet, in dem die beiden Frauen sich befanden, ist allerdings sehr weitläufig.
So dauerte es bis zum Samstagabend, bis sie mithilfe eines Hubschraubers gefunden werden konnten. Als die Hilfskräfte jedoch eintrafen, war die Frau bereits einer Vergiftung durch die Pestizide erlegen, so die Vermutung der Ermittler nach den Autopsien der beiden Leichen.
Zahara de la SierraFrei, Spanien - APRIL 20: Freiwillige desinfizieren die Straßen mit dem Traktor während der Corona Pandemie. Sahara ist seit 14. März größtenteils von der Außenwelt abgeschnitten. Diese Entscheidung unterstützen Anwohner größtenteils. Viele von ihnen sind über 65 und haben damit ein höheres Risiko. | Foto von: Juan Carlos Toro via Getty Images
Der Fahrer gab an, nichts von dem Vorfall bemerkt zu haben. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen zweifachen Totschlages. Auch den Landbesitzer befragte man; er gab ebenfalls an, nichts bemerkt zu haben.
Was noch unklar ist, ob es weitere Zeugen des Geschehens gibt. In dem Lager der Mädchen fand man Decken, leere Bierflaschen und einige Drogen. Eine Cousine einer der verstorbenen Frauen sagte aus, dass die beiden die Nacht von Donnerstag auf Freitag mit zwei Freunden verbracht hätten.
St Michael's Mount Penzance Cornwall. | Foto von: Tim Knight via Shutterstock
Es besteht die Möglichkeit, dass diese Freunde ebenfalls zur Zeit des schrecklichen Geschehens am Ort waren und nun flüchtig sind. Die Familien der Verstorbenen appellieren an die potenziellen Zeugen, sich zu melden und mit ihren Aussagen zur endgültigen Aufklärung beizutragen.
Tatsächliche Gewissheit wird es ohne die Berichte der beiden Flüchtigen wohl nicht geben, falls sie tatsächlich Teil der Gruppe waren und Informationen beisteuern können. Bisher gibt es nur die Aussagen des Landarbeiters und des Gutsbesitzers, die beide angeben, nichts bemerkt zu haben.