Zwillingsschwestern, die bei der Geburt getrennt wurden, finden einander nach 24 Jahren dank eines TikTok-Videos
Social Media is heutzutage fester Bestandteil im Leben von fast allen Menschen. Viele Nutzen es für die Arbeit, andere für die Freizeit oder um mit Bekannten und Freunden auf der ganzen Welt in Kontakt zu bleiben. Nun hat die Social Media-Plattform "TikTok" es geschafft, zwei Zwillingsschwestern zu vereinen, die über 20 Jahre lang getrennt gelebt haben.
Euis Trena Mustika hat sich jahrelang nichts sehnlicher gewünscht, als ihre Zwillingsschwester zu finden und hat alles daran gesetzt, um diesen Traum wahr werden zu lassen. Die beiden waren als Kinder voneinander getrennt worden.
Es war ausgerechnet die Social Media-App Tik Tok, die die Schwestern wieder vereinen sollte. Die heute 24-Jährige und ihre Schwester Elis Treni Mustika waren gerade mal zwei Monate als, als ihre Eltern sie absichtlich trennten, nachdem sie Cholera-Symptome entwickelt haben sollen.
Schuld für die Trennung soll der Aberglaube ihrer Eltern gewesen sein, denn ihre Mutter hatte selbst Zwillingsschwestern gehabt, die in kurzem Abstand zueinander gestorben waren, berichtet ABC. Die Mutter soll dadurch geglaubt haben, dass Zwillinge ein Leben und eine Seele teilen würden. Frau Mustika verriet:
"Meine Mutter machte sich Sorgen, dass, wenn ein Zwilling krank war, der andere es auch war. Und wenn ein Zwilling stirbt, der andere es auch tun würde. Deshalb mussten sie für die Zeit getrennt werden."
Die Zwillinge waren nicht ihre einzigen Kinder. Sie hatten sieben andere Kinder, ehe sie die Zwillinge zur Welt brachten. Deshalb gaben sie die Schwestern zu unterschiedlichen Migrantenfamilien.
Nach wenigen Monaten waren die Eltern in der Lage, zumindest Euis Trena zurückzuholen. Doch 1998, mehr als ein Jahr nach der Adoption, verloren sie unglücklicherweise Kontakt zu den Pflegeeltern des anderen Zwillings.
Die Situation wurde noch komplizierter gemacht, da ihr Glaube es ihnen geboten hatte, der neuen Familie zu gestatten, den Nachnamen des Mädchens zu ändern. Denn sie glaubten, dass jemand, der eine Weile krank war, einen anderen Namen annehmen sollte – ein Bestandteil ihrer Religion.
So wurde aus Elis Treni Mustika schließlich Treni Firtiyana. Eines der Mädchen wuchs also in dem Wissen auf, dass sie irgendwo eine Schwester hatte, während das andere Mädchen keine Ahnung von ihrer leiblichen Familie hatte.
Daher war Treni sehr überrascht, als sie rund 20 Jahre später eine Nachricht von einer jungen Frau auf Tik Tok erhielt, die behauptete, ihre biologische Schwester zu sein. Sie gab gegenüber ABC zu, dass sie zu Beginn nicht daran glaubte, es könnte etwas Wahres an ihrer Behauptung sein.
Sie änderte ihre Meinung allerdings, als sie Fotos der Frau auf Facebook sah und die Ähnlichkeit erkannte. Um ihre Adoptivmutter nicht zu verletzen, fragte sie diese nicht nach der Geschichte. Sie verriet:
"Ich möchte meine Mutter nicht verletzen. Also schwiege ich lieber, bis sie es mir erzählt."
Ihre Mutter hingegen hatte ihr nichts gesagt, aus Angst, ihre Tochter dadurch zu verlieren. Rini erklärte Frau Fitriyana schließlich die Wahrheit, nachdem sie ein von Frau Mustika auf YouTube gepostetes Video über die Suche nach ihrer Zwillingsschwester gesehen hatte.
Die Sorge der Mutter schien völlig unbegründet, denn sie sah sich nicht verraten oder Ähnliches. Sie sieht sie dennoch als ihre einzige Mutter an, auch wenn sie nicht ihre biologische Mutter sein mag.
Frau Mustika musste lange nach ihrer verlorenen Schwester suchen, da ihr Vater ihr ausversehen einen falschen Namen gesagt hatte. Sie suchte jahrelang nach "Fitriyani" und nicht nach "Fitriyana". Erst nach 24 Jahren allein und schließlich einem Tik Tok-Video gelang es ihr, ihre Schwester ausfindig zu machen.
Die beiden Schwestern sahen sich per Videoanruf zum ersten Mal wieder und brachen in Tränen aus. Die ganze Familie reiste 600 Kilometer, um die Blutsfamilie der Adoptivschwester zu treffen. Auch lokale Reporter wohnten dem lang ersehnten Treffen der Familie bei.
Es stellte sich heraus, dass die Zwillinge erstaunlich gleich sind, obwohl sie ihr Leben lang getrennt verbracht haben. Dennoch gibt es auch etwas, das sie unterscheidet:
"Aber wir sind unterschiedlich für unsere Ehemänner, sie ist geduldiger als ich," verriet Fitriyana.
Ihr biologischer Vater war überglücklich, seine Töchter wieder vereint zu wissen. Leider konnte ihre biologische Mutter es nicht mehr miterleben, denn sie starb 2019.
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