Mann, der 8 Jahre lang nicht sprechen oder sich bewegen konnte, 'wacht' 20 Minuten nach Einnahme einer Schlaftablette auf
Es klingt fast unglaublich: Ein Mann "wacht" nach 8 Jahren wieder aus einem vegetativen Zustand auf, nachdem Ärzte ihm eine Schlaftablette gaben.
Der heute 37-jährige Richard war damals Ende 20, als er sich an einem Stück Fleisch verschluckte und das Bewusstsein verlor. Durch den Vorfall erlitt er einen Hirnschaden und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Nun ist es den Ärzten gelungen, ihm ein Mittel zu verabreichen, das ihn wieder "aufwachen" ließ.
Bild von einem Steak-Gericht | Quelle: Shutterstock
Acht Jahre lang befand sich Richard nach dem tragischen Vorfall in einem vegetativen Zustand, in dem er weder sprechen noch sich bewegen konnte. Das Einzige, was er konnte, war, die Augen zu öffnen.
Der Mann aus den Niederlanden konnte nun, nachdem Ärzte ihm die Schlaftablette gegeben haben, mit ihrer Hilfe aus seinem Rollstuhl aufstehen und ein paar Schritte laufen - ein unglaublicher Fortschritt!
Zudem konnte er sprechen, wollte direkt mit seinem Vater telefonieren und war in der Lage, nach und nach erstmals seine Brüder wieder zu erkennen, nachdem er acht Jahre lang kein Wort hatte sprechen können. Das Mittel, das all das möglich gemacht hat, heißt "Zolpidem".
Richard spricht mit seiner Ärztin | Quelle: Twitter/TheSun
Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Cortex veröffentlicht wurde, hat jetzt gezeigt, wie nur 10 mg des Schlafmittels Zolpidem Richard zu einer Genesung verhalfen. Die Ärzte sagten, dass die Pille Menschen mit bestimmten Arten von Hirnschäden vorübergehend helfen könnte, ihren Sprach- und Bewegungssinn wiederzuerlangen, berichtet "The Sun".
Die Medizin-Studentin Willemijn van Erp von der Radboud Universität sagte:
"Da Richards Situation aussichtslos schien, beschlossen die Familie und ich, Richard dieses Medikament zu verabreichen. [...] Entgegen allen Erwartungen hatte Zolpidem bemerkenswerte Auswirkungen."
Es dauerte rund 20 Minuten, bis Richard deutliche Verbesserungen zeigte. Er war in der Lage, zu sprechen, sich selbstständig zu bewegen und auf seine Umgebung zu reagieren - etwas, das vorher unmöglich gewesen ist.
Nach dem Vorfall fand man heraus, dass Richards Gehirn sich aufgrund von Reizüberflutung heruntergefahren hat. Das Medikament hat dafür gesorgt, diese ungewollten Effekte zu dämpfen.
Bild eines Rollstuhlfahrers | Quelle: Shutterstock
Dadurch wurde es Richard wieder ermöglicht, Herr seiner Sinne zu werden. Der Effekt hielt rund 2 Stunden nach Einnahme des Mittels an.
Sie gaben das Mittel über fünf Tage lang, bis die Wirkung nachließ. Nach Angaben der Ärzte wurde das Zeitfenster, in denen das Medikament Wirkung zeigte immer enger, und auch Richards Fähigkeit, in diesen Zeitfenstern zu sprechen, nahm ebenfalls ab.
Es wird nun nach einer langfristigen Lösung gesucht, um Patienten wie Richard dabei zu helfen, Hirnschäden zu mindern oder ihnen zumindest dabei zu helfen, bei Bewusstsein zu bleiben.
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